Matchbericht VBC Lyss vs. VBC Uni Bern - „RESPECT“ und Fairness gegenüber Schiedsrichtern!

Zum letzten Spiel der Hinrunde empfingen wir im Grentschel das junge Team von Uni Bern. Es war dies auch das Duell der beiden Letztplatzierten, welche sich beide gerne mit einem Sieg in die Weihnachtsferien verabschiedet hätten.

In dieser Saison führt der Volleyball-Verband zusammen mit den Handballern, Unihockeyanern und Basketballern die Kampagne „RESPECT“ für Respekt und Fairness gegenüber den Schiedsrichtern durch. Was wäre aber wohl in einem knappen Duell passiert, wenn die Teams diesen Respekt und die Fairness vergessen würden??

Nehmen wir mal an, dass sich Lyss und Uni im ersten Satz einen ausgeglichenen Kampf geliefert hätten. Eventuell hätte der Lysser Captain den Schiedsrichter über einen Angriffsball eines gegnerischen Rückraumspielers informiert, worauf dieser den Spielzug hätte wiederholen lassen. Der Uni Captain hätte wohl darauf bestanden, dass ein Tatsachenentscheid (Punkt für Uni) nicht umgestossen werden dürfe. Bei einem respektlosen Team hätten dann wohl auch andere Spieler (Nicht-Captains) auf den Schiri ein geschimpft. Der Lysser Captain hätte sich wohl über das Verhalten der Gegner aufgeregt und ebenfalls respektlos ein „DU sagst gar nichts, DU bist nicht Captain!!“ gerufen. Der Uni Captain hätte wohl danach den Lysser Amtskollegen daran erinnert, dass er dies nicht direkt dem betroffenen Uni Spieler sagen dürfe. Die Stimmung wäre wohl sehr aufgeheizt gewesen für den Rest des Spiels.

Es hätte ja sein können, dass die Uni-Spieler häufig über die Mittellinie getreten wären, was bei der aufgeheizten Stimmung bei den Lyssern nicht gut angekommen wäre. Wenn Lyss den Schiedsrichter auf die Übertritte aufmerksam gemacht hätte, wären vermutlich unfaire Sprüche von der Uni-Seite zu hören gewesen. Möglich wäre auch, dass in der Folge dem Gegner provokativ ins Gesicht gejubelt (geschrien!) worden wäre bei Block- und Angriffspunkten.

Die gegenseitigen Respektlosigkeiten und unfairen Aktionen/Sprüche hätten sogar dazu führen können, dass ein Lysser Spieler nach einem erneuten Übertreten die Beherrschung verloren hätte. Vermutlich hätte er den Gegenspieler unsanft weggeschubst und laut angeschrien. Schlimm wäre in so einer Situation, wenn der Schiedsrichter sich nicht getraut hätte diese Tätlichkeit mit einer Disqualifikation (Ausschluss für den Rest des Spiels) zu bestrafen. Die Respektlosigkeiten hätten wohl eher zugenommen. Wenn der „Tätlichkeits-Spieler“ immer noch auf 180 gewesen wäre, hätte er kaum mehr Rücksicht auf die Gegner genommen. Bei einem schönen Pass hätte er die Finger des unfairen Gegenspielers gesehen und voll draufgehauen. Dass sich dieser dann offensichtlich dabei Schmerzen zugezogen hätte, wäre auf Lysser Seite mit hämischem Grinsen zur Kenntnis genommen worden.

Der bei den Aggressionen eventuell durchaus nicht unschuldige Spielercoach der Lysser hätte sein überhitztes Gemüt vielleicht erkannt und sich zur Beruhigung der Situation ausgewechselt. Auch dem Spieler, welcher sich vielleicht zu einer Tätlichkeit hätte hinreissen lassen, hätte er wohl eine Abkühlung in Form der Auswechslung gegönnt.

Da wir vom VBC Lyss die „RESPECT“-Kampagne ernst nehmen wollen, hoffen wir dass sich ein solch aggressiver Match nie zutragen wird. Falls sich doch mal der eine oder andere Spieler von Lyss wie oben beschrieben verhalten sollte, wäre dies zu verurteilen und das Team sollte diesen Spieler beruhigen! Es könnte auch sein, dass ein Spiel entgegen den „RESPECT“-Spielregeln trotzdem mal ausartet und das betroffene Team anschliessend einen entsprechenden Matchbericht auf der Homepage des Gegners liest. In diesem Fall würden wir verlangen, dass auch dieses Team sein Verhalten auf dem Spielfeld überdenkt und künftig mit Respekt und Fairness Volleyball spielt.

Der Match zwischen unserem Herren 2 und Uni Bern ging übrigens hart umkämpft über 5 Sätze (25:27, 25:22, 19:25, 25:18, 12:15). Wir gratulieren Uni Bern ganz herzlich zum Sieg und freuen uns auf ein schönes Rückspiel im Neufeld!


Autor: Chrigu