Mein Gott haben wir geweintâŠ! Leider kommt der Matchbericht erst heute, weil ich mich zuerst vom seelischen Schock erholen musste. Gegen Spiez bezogen wir eine 1:3 Niederlage, welche bei mir zu einer schlaflosen Nacht fĂŒhrte. Bis am morgen frĂŒh stand ich in der Dusche um mit meinen TrĂ€nen keinen Wasserschaden zu verursachen. Am nĂ€chsten Tag mussten mir sogar notfallmĂ€ssig Spender-TrĂ€nensĂ€cke von einem afrikanischen Busch-Rind transplantiert werdenâŠ
Weil das Seeland-Team sich gleichentags mit den Liebefeldern prĂŒgelte, hatten wir die Grentschel-Halle wĂ€hrend der Trainingszeit fĂŒr uns allein. Wir packten die Gelegenheit auf ein freies Wochenende und bestellten die Spiezer unter der Woche nach Lyss. Am Anfang verlief der Match perfekt: Das Netz konnten wir problemlos spannen, BĂ€lle fanden wir genug im Schrank und in unseren gelben Einspielshirts (gesponsert von Petit Palace!) sahen wir aus wie die Young BoysâŠ. nur hĂŒbscher!
Die Probleme fingen erst an, als wir dem Gegner gegenĂŒber standen und es um Punkte ging. Dank sackschwachen Annahmen rannten sich die Passeure die Lunge aus dem Leib. Ok, die zwei alten SĂ€cke tönen schon nach zwei Schritten wie Dampflokomotiven. Wenn dann ein Pass trotzdem ankam pfefferten wir den Ball gekonnt horizontal an die Hallenwand oder mimöselten dank dem fehlenden Selbstvertrauen eine harmlose Finte auf die Baggerschaufel des Gegners. Die Spiezer waren ohne gelernten Passeur angetreten, dafĂŒr mit 7 guten und erfahrenen Angreifern. Die fiesen Kerle machten absichtlich keinen Fehler und warteten gemĂŒtlich, bis wir einen Punkt um den anderen verdödelten⊠So ging der erste Satz deutlich mit 18:25 an die oberlĂ€nderigsten der OberlĂ€nder-Gruppe.
Mittlerweile war das Seeland-Team von ihrer AuswĂ€rtsfahrt zurĂŒckgekehrt und ĂŒberbrĂŒckte die Zeit bis zum Bier mit Zuschauen und Anfeuern. Die UnterstĂŒtzung half tatsĂ€chlich und wir konnten im letzten Satz sagenhafte 2 Punkte mehr ergattern als jeweils in den ersten beiden SĂ€tzenâŠ. und das trotz der RĂŒckkehr des Starangreifers bei Spiez. Mit nur noch 20:25 verloren wir den vierten Satz und freuten uns auf die Aufholjagd in den SĂ€tzen 5 bis 7âŠ.
Leider mussten wir feststellen, dass scheinbar bei 3 verlorenen SĂ€tzen auch das Spiel verloren geht. Als wir uns dessen bewusst wurden, brachen alle DĂ€mme und es fĂŒhrte zur anfangs erwĂ€hnten TrĂ€nenflutâŠ.
Am nÀchsten Samstag folgt nun die nÀchste Chance, dass wir eventuell auch mal mit FreudentrÀnen aus der Halle johlen können!