Matchbericht VBC Lyss Damen 2 vs. TSC Solothurn - Irgendwo ist ein Wurm drin... đ
Am Samstagabend traten wir erneut zu einem Heimspiel in unserer Grentschelhalle an. Ungewohnterweise spielten wir in der Halle zwei und stellten verwundert fest, dass dort keine Ringe an der Decke sind und ein Bildschirm an der Wand hÀngt.
Wir hatten uns fĂŒr dieses Spiel viel vorgenommen, da es seit mehreren Spielen nicht mehr wirklich rund lief, wir viele SĂ€tze abgaben und im Gegenzug selten SĂ€tze gewannen, es sollte also wiedermal ein Sieg her - wĂ€re auch fĂŒr die Moral schön â. Unsere Gegnerinnen vom TSC Solothurn waren ranglistenmĂ€ssig irgendwo im Mittelfeld platziert, also ungefĂ€hr gleich einzuschĂ€tzen wie wir. Da wir uns aber noch an unser letztes Debakelspiel gegen den Ranglistenletzten gut erinnern konnten, galt die Devise, schon beim ersten Ball parat sein.
Und dies gelang uns nicht schlecht. Wir starteten mit einigen schönen Angriffen und guten Abnahmen. Das Stellungsspiel, wohlgemerkt, mit der erst seit drei Trainings geprobten, neuen Aufstellung, gelang schon viel besser. Obwohl den Zuschauern trotzdem auffiel, dass wir uns oft leicht fragend ansehen - "ist das nun meine Position?"; "wo muss ich hin?"; "Achtung, du stehst falsch, das ist meine Position, du musst nach hinten!".
Das Spiel verlief lange Zeit auf Augenhöhe, bis die Gegnerinnen dann gezielt mehr Finten ausprobierten, bei denen wir MĂŒhe hatte sie zu lesen und die Nummer 13 zum Anspiel kam. Die stark gespielten Anspiele bereiteten uns Probleme in der Abnahme und sie konnte ungefĂ€hr 6 Punkte durch reines Anspielen herausholen. Leider gelang es uns nicht mehr, diesen RĂŒckstand aufzuholen und wir mussten uns im ersten Satz 19:25 geschlagen geben.
Auf geht's in den zweiten Satz. Der Wurm hatte noch nicht allzu viel an der Motivation und am Teamgeist genagt. Der letzte Satz ging nur knapp verloren (da haben wir schon anderes erlebt) unsere Chancen waren also intakt. Wir legten los wie die Feuerwehr und gingen mit 7 Punkten in FĂŒhrung. Lange Zeit konnten wir unseren Vorsprung gut verwalten und es sah nach unserem ersten Satzgewinn aus. Nur... wahrscheinlich hat der Wurm einige Löcher in die Grentschelhalle gefressen... denn ein paar MissverstĂ€ndnisse und Stolperer spĂ€ter, war die FĂŒhrung weg. Der Trainer angesĂ€uert, die Spielerinnen ratlos und die Zuschauer irritiert - wie ging das jetzt. Und wie wir es nicht anders kennen, sobald wir in BedrĂ€ngnis geraten und eine FĂŒhrung aus der Hand geben, geben sich die Fehler bei uns die Klinke in die Hand und auch dieser Satz ging an die Gegnerinnen mit 21:25.
Nach gehörigem Kopfwaschen durch den Trainer stellten wir uns fĂŒr den nĂ€chsten Satz auf. Gute Anspiele fĂŒhrten auch beim Start wieder dazu, dass wir zĂŒgig mit vielen Punkten in FĂŒhrung gingen. Die Hoffnung war wieder da, dass wir zumindest diesen Satz gewinnen wĂŒrden.
Leider hatten wir die Rechnung wieder ohne die Nummer 13 gemacht. Der Gegner spielte jetzt praktisch nur noch ĂŒber und mit ihr. Und ihre Angriffe waren (leider) unwiderstehlich. Im Gegenzug waren wir verunsichert, was dazu fĂŒhrte, dass unsere BĂ€lle SicherheitsbĂ€lle wurden und kaum mehr unwiderstehliche Angriffe. Ausserdem schoss unsere Eigenfehlerstatistik durch die Decke. Timeouts reihten sich aneinander. Roger versuchte uns zur Besinnung zu bringen. Es half aber alles nichts, der TSC Solothurn holte langsam aber stetig weiter auf. Die letzten paar BĂ€lle waren hart umkĂ€mpft. Einen Fuss bereits ĂŒber der Ziellinie, mit dem besseren Ende fĂŒr uns - sahen wir dann wieder alt aus. Der TSC Solothurn holte sich auch diesen Satz mit 25:27.
Obwohl gar nicht so schlecht in die Saison gestartet, zeigen sich je lĂ€nger wir spielen, je mehr Unsicherheiten. Schön wĂ€re es, wenn wir zu unserem ungezwungenen Spiel zurĂŒckfinden wĂŒrde, mit dem wir auch bereits Spiele gewonnen haben. Lassen wir den Wurm doch nicht allzu viel nagen.... Schlussendlich wollten wir doch mal zum Greifvogel metamorphosieren. Vögel fressen, meines bescheidenen Biologiewissens nach, WĂŒrmer. Auch wenn wir ein Spatz bleiben sollten - der Wurm wird trotzdem gefressen!!! Also auf geht's MĂ€dels...
Autor: Martina
Seraina
Das Team bestimmt Seraina zum "Most Valuable Player" (englisch fĂŒr wertvollste/r Spieler/in) weil: Seraina erbrachte in den letzten zwei Spielen, als Springer auf allen drei Positionen, mentale Höchstleistungen. Bravo fĂŒr das đ